Jugendlich aus 3 freien Schulen gemeinsam im Naturcamp



Freiraum-Mama Ursula Sova (www.twinsolutions.at)  hat mitorganisiert, war dabei und schildert, wie berührend die gemeinsame Zeit war.

4 Tage Reality Check


Reality Check ist ein Projekt, das ein Jahr lang vorbereitet wurde: Unser Ziel war es, die drei freien Schulen, die entlang der Schnellbahn S-40 liegen (Kreamont-St.Andrä Wördern, Freiraumschule-Kritzendorf, Galemo-Klosterneuburg), zusammenzubringen. 31 Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren (also die letzten 2 Schuljahre), fuhren im Juni gemeinsam ins Roots Camp: Das ist ein feines Outdoor Camp in der Buckligen Welt auf einem Permakultur-Bauernhof. Wir haben uns in diesen vier Tagen selbstständig versorgt. Die Jugendlichen wurden nach dem Zufallsprinzip in 6 Clans aufgeteilt. Jede Gruppe hatte einen eigenen Namen und ein eigenes Motto. Die Clans wechselten sich ab mit Versorgungsaufgaben wie wie Kochen und Feuermachen, sowie beim Führen der schriftlichen und der Foto-Dokumentation (‚Reflexion von außen‘). Ein Clan war fürs Wohlfühlen zuständig und einer für Struktur und Ordnung. Die Erfüllung dieser Aufgaben wurde jeweils von einem Erwachsenen begleitet.

 

Wertschätzung am Lagerfeuer

Es herrschte eine herzliche, warme Stimmung, die Kids haben einander blitzschnell kennengelernt. Bereits bei der mehrstündigen Zugfahrt und anschließenden Fußwanderung entstanden erste freundschaftliche Kontakte. Unsere Freiraum-Mama Ruxandra hat wunderbare kooperative Spiele mit den Jugendlichen gespielt. Freiraum-Lehrerin Sophie, ausgebildete Freizeitpädagogin, hat die Feuer-und-Holz-Truppe versorgt und begleitet. Galemo-Vater Hildebert hat die Ordnungstruppe supervidiert, Galemo-Schuldirektorin Katharina hatte die Feuerküche über, gemeinsam mit einem Costa-Ricaner namens Dave. Outdoor-Fex Georg hat mit den Kids Survival-Materialien hergestellt. Großes Thema war das – besonders bei den Mädchen unbeliebte – Waldklo, das vielen zu einsichtig erschien. Ansonsten war supergute Stimmung. Eine konfliktfreie Zeit mit viel Nähe, Herzlichkeit und Wärme. Es gab einen eigenen Mädchen- und Burschennachmittag, jeweils begleitet von nur Frauen bzw nur Männern, gefolgt von einem Lagerfeuerabend, wo dann Mädchen und Burschen ihre jeweilige Wertschätzung fürs andere Geschlecht zum Ausdruck brachten. Herzlich, zärtlich und liebevoll, reflektiert und zugewandt.

 

Baummeditation und durchwachte Nacht

Das Camp selber ist einfach: man schläft in Tipis auf Strohmatten und Teppichen unter einer gespannten Plane. Die Erwachsenen schliefen in Zelten. Man wäscht sich im Bach. Sinn und Zweck des Projektes war, dass die Kinder sich selber und die anderen kennenlernen abseits der Klischees, die davon herrühren, dass sie aus einer anderen Schule sind. Es wurden Selbstwahrnehmungsübungen gemacht. Ich beispielsweise habe mit den Mädchen eine Meditation zum Thema Baum veranstaltet, auf einer grünen Wiese im Wald: welcher Baum wärest du, wie ist deine Rinde, wie stehst du da, an welchem Ort ständest du? Die Burschen hatten eine Zeit der Stille am Bach, jeder für sich alleine. Danach bestand die Gelegenheit, persönliche Fragen, die man sich normalerweise nicht zu stellen traut, an die erwachsenen Männer zu richten und sich ganz persönliche Antworten geben zu lassen. Das Camp ist ohne Strom, Handys waren verboten. Sie haben offenbar niemandem gefehlt, denn man war miteinander beschäftigt, ganz im Tun: im Holzhacken, im Kochen, im liebevollen miteinander herumknuffeln. Da verlieren dann offenbar Handy und Computerspiele und sonstige Zerstreuungen und Bequemlichkeiten an Bedeutung. Zur Bildergalerie…

 

Clan SAGEOMODA: Zeichen Hanfblatt. Motto: Have Fun

Clan Die WASSERMELONEN: Zeichen Wassermelonenschale. Motto: Wir lieben Wassermelonen.

Clan Crazy Chicken: Zeichen Hühnerfeder. Motto: Be Happy.

Clan No Name: Zeichen: das rosene Etwas/ bunte Kreuz. Motto: No Name, no Problems

Clan RIMSI: Zeichen: Holzrinde. Motto: ?

Clan Die Wilden Hühneradler: Zeichen: Manitoustecken. Motto: Wir fliegen über das Unmögliche.