Sogar die Hirnforscher sind darauf hereingefallen. In den sogenannten Libet’schen Experimenten waren Testpersonen gebeten worden, zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen Knopf zu drücken. Mithilfe elektrophysiologischer Ableitungen ließ sich nachweisen, dass es im Gehirn bereits 300 Millisekunden, bevor die Testpersonen den Entschluss fassten, diese Handlung auszuführen, zu einer Aktivierung gekommen war. Damit, so meinten die Forscher, sei nun bewiesen, dass der Mensch keinen freien Willen besitzt, dass er nur deshalb in bestimmter Weise handelt, weil die betreffende Handlung in seinem Gehirn vorher vorbereitet ist. Er führe nur noch aus, was dort bereits festgelegt worden sei.
Es entbrannte eine hitzige Debatte darüber, wie frei der Mensch in seinem Handeln sei. Bemerkenswert daran war, dass sie nur in Deutschland stattfand und dass sie allmählich im Sande verlief, als die Hirnforscher zugeben mussten, dass die Probanden in diesem Test ihre Entscheidung ja schon vor der Labortür getroffen hatten, indem sie sich bereit erklärten, an diesem Experiment (gegen eine Bezahlung) teilzunehmen. Mit dem Drücken des Knopfs befolgten sie also nur noch eine Anweisung des Versuchsleiters. Dazu hatten sie sich verpflichtet, weil sie offenbar das damit zu verdienende Geld brauchten. […]
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch von Gerald Hüther, Marcell Heinrich, Mitch Senf: „#Education For Future. Bildung für ein gelingendes Leben“, Wilhelm Goldmann Verlag München in der Verlagsgruppe Random House, erschienen am 17. Februar 2020.
© Hüther/Heinrich/Senf, #Education for Future, ©Goldmann Verlag 2020. Jegliche Vervielfältigung, auch in Auszügen, ist genehmigungspflichtig.
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